Den meisten von uns fällt es in der Tat nicht leicht, eine Verbindung zu trockenen wissenschaftlichen oder historischen Texten herzustellen. Man ertappt sich eventuell dabei, wenn die Gedanken abdriften, während wir Präsentationen über Fakten und Zahlen lauschen sollen. Das geht unseren Schülern nicht anders! Wenn das der Fall ist, könnte erfahrungsbasiertes Lernen eine Möglichkeit sein, den Lernstoff greifbarer zu vermitteln.

Der Kurs dazu fand vom 11.-16.09.23 in San Cristóbal de La Laguna statt. Er führte uns (Heike Haupenthal-Zehren und Ilona Steinmetz-Kovacs) in das Konzept und die Praxis des erfahrungsbasierten Lernens ein, wobei die erstaunliche Naturgeschichte und das faszinierende kulturelle Erbe der Kanarischen Inseln als Fallstudie herangezogen wurden.

Die Kommunikation fand zwischen 16 teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa auf Englisch statt. Durch das Verlassen des Klassenzimmers und unterhaltsame Outdoor-Aktivitäten erlebten wir die wichtigsten Prinzipien und Vorteile des erfahrungsbasierten Lernens – Learning by doing!

Wir konnten die von unglaublichen Naturgewalten geformte Landschaft erkunden, die einzigartige Welt der Pflanzen und Tiere kennenlernen, Orte von historischem Interesse entdecken und alte Fähigkeiten erlernen, die der Geschichte fast verloren gegangen sind. Am Ende des Kurses waren wir in der Lage, die Einzigartigkeit der Natur besser zu schätzen, hatten das reiche kulturelle Erbe Teneriffas kennengelernt und einen Einblick erhalten, wie erfahrungsbasiertes Lernen häufiger angewendet werden kann, um den Unterricht inklusiver und unterhaltsamer zu gestalten.

Auf einem Ausflug in das Küstennaturschutzgebiet Malpaís de Guimar hatten wir vulkanische Gesteinsformationen wie magmatische Gänge, Küstenhöhlen und Lavaströme erkundet. Während einer Exkursion in die Bergkette von Anaga konnten wir die verschiedenen Vegetationsschichten erkunden und endemische Arten der kanarischen Flora kennen lernen.

Im Museum für Natur und Archäologie in Santa Cruz de Tenerife lernten wir, mit digitalen Möglichkeiten einen Museumsbesuch spannender zu gestalten. Die Geschichte Teneriffas wurde uns u.a. durch praktische Aktivitäten, wie den Salto de Pastor (Shepard’s jump) – eine alte Sportart und La Gomeras Pfeifsprache näher gebracht.

Wir haben in dieser Woche viel Neues gelernt und Kontakte zu Lehrenden in ganz Europa geknüpft, mit denen wir auch heute noch in Verbindung stehen. Die Fortbildung hat aber auch gezeigt, was in uns schlummert und einfach nur öfter zum Einsatz gebracht werden sollte, um unseren Schülern einen abwechslungsreichen Unterricht zu bieten.