Unsere Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 und 11 haben in Zusammenarbeit mit dem Touristik-Verein ein beeindruckendes Projekt ins Leben gerufen: Eine Ausstellung, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzt. Im Mittelpunkt stehen Zeitzeugengeschichten entlang der Höckerlinie – jener historischen Panzersperre, die auch heute noch in der Region sichtbar ist.

Erinnerung bewahren – 80 Jahre nach Kriegsende

Das Jahr 2025 markiert einen besonderen Gedenkanlass: 80 Jahre nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands gibt es immer weniger Zeitzeugen, die ihre Erlebnisse aus dieser dunklen Epoche der Geschichte berichten können. Umso wichtiger ist es, ihre Geschichten zu bewahren und für kommende Generationen zugänglich zu machen.

Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich dieser Aufgabe angenommen. Sie begaben sich auf die Suche nach Zeitzeugen, führten Interviews und dokumentierten deren Erinnerungen. Das Ergebnis ist eine bewegende Ausstellung, die Geschichte hautnah erfahrbar macht.

Persönliche Begegnungen mit der Vergangenheit

Eine besondere Rolle spielte dabei der Höckerlinien-Pfad. Anastasia, eine der beteiligten Schülerinnen, berichtet: „Wir sind mit den Zeitzeugen den Höckerlinien-Pfad entlanggegangen, haben uns mit ihnen unterhalten und ihre Geschichten aus erster Hand gehört.“ So erfuhren sie beispielsweise von Willi, dessen Vater damals in Luxemburg von den Amerikanern gefangen genommen wurde. Er erzählte, dass die Gefangenen in die Kirche gebracht wurden, da diese der einzige große Raum war, der zur Verfügung stand.

Monatelange Vorbereitung für ein einzigartiges Projekt

Das Projekt erstreckte sich über mehrere Monate. In dieser Zeit recherchierten die Schülerinnen und Schüler intensiv, besuchten historische Stätten und führten zahlreiche Gespräche. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte lag ein weiterer Fokus auf der medialen Aufbereitung: Interviews wurden geführt, Videos erstellt und geschnitten.

„Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir als Klasse so ein großes Projekt auf die Beine gestellt haben. Und ich finde es toll, dass unsere Schule das unterstützt hat“, berichtet eine Teilnehmerin.

Mehr als Geschichte: Kompetenzvermittlung und gelebte Demokratie

Neben dem historischen Wissen wurden den Schülerinnen und Schülern wertvolle Kompetenzen vermittelt. „Die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur Zeitzeugeninterviews geführt und historische Quellen erschlossen, sondern diese auch archiviert – Dokumente, die es ohne ihr Engagement nicht gäbe“, erklärt Andreas Müller, Lehrer für Gesellschaftswissenschaften. Solche Projekte sind nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern auch eine Form praktischer Demokratie- und Friedenserziehung.

Ausstellung in der Schule und vor Ort erlebbar

Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren die Schülerinnen und Schüler nun in einer Ausstellung. Diese kann sowohl in der Gemeischaftsschule an der Saarschleife als auch direkt an der Höckerlinie besucht werden. Vor Ort wurden Informationstafeln mit QR-Codes aufgestellt. So lassen sich die dokumentierten Geschichten per Smartphone abrufen – genau an den Orten, an denen sich die Ereignisse einst zugetragen haben.

Mit diesem Projekt setzen die Schülerinnen und Schüler ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur.

Auch der Saarländische Rundfunk (SR) hat über das Projekt berichtet. Ein entsprechender Radiobeitrag ist unter folgendem Link abrufbar: SR Radiobeitrag.

Wir sind stolz darauf, mit diesem Projekt einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet zu haben. Ein besonderer Dank gilt der stellvertretenden Schulleiterin, Frau Skunca, und Herrn Müller, Fachlehrer für Gesellschaftswissenschaften, für ihre tatkräftige Unterstützung und ihr Engagement bei der Umsetzung dieses bedeutenden Projekts!